Der erste Mazda323 aus dem Jahr 1977 brach mit allen japanischen Konventionen in diesem hierzulande populärsten Segment. Der kühn geformte Nachfolger konservativer Stufenhecklimousinen und Kombis kleidete sich in schickem Schrägheck europäischer Couture mit weit aufschwingender Klappe, was auf dem Heimatmarkt einer Designrevolution gleich kam. Damit nicht genug, das neue Modell wurde sogar als erster Mazda zunächst auf Exportmärkten und erst danach unter dem Namen Familia in Japan eingeführt. Von einem Neubeginn kündete auch der speziell für Europa entwickelte Typencode 323, der den Anfang einer Numerik machte, die der heutige Mazda3 fortführt. Für eine vergleichsweise temperamentvoll und effiziente Motorisierung in dem leichtgewichtigen Mazda (Leergewicht nur 845 Kilogramm) sorgten drei Benziner mit Leistungswerten von 33 kW/45 PS bis 51 kW/70 PS. Insgesamt war es der richtige Technik-Mix aus Neuem und Bewährtem, um dem Mazda 323 einen Ruf scheinbarer Unzerstörbarkeit zu sichern.
Noch erfolgreicher wurde ab dem Jahr 1980 die zweite Generation des 323. Diese griff mit Frontantrieb und Einzelradaufhängung nach der Krone der Kompaktklasse, zudem wurde sie als erster japanischer Pkw in einem Kontingent von 10.000 Einheiten in die damalige DDR exportiert. Ab 1981 gab es den Mazda 323 dann auch als Stufenhecklimousine und wenig später komplettierte die zweite Generation des fünftürigen Kombis das Kompaktklasseprogramm. Ein schickes Cabriolet blieb zwar nur eine gefeierte Studie auf Autoshows, aber der Mazda 323 stieg auf zum meistverkauften japanischen Auto auf dem deutschen Markt.
Weltweit zwei Millionen Mazda 323 waren verkauft als 1985 die dritte Generation antrat und eine neue Vorreiterrolle einnahm durch die Einführung geregelter Abgas-Katalysatoren. Besondere Effizienz bot zudem ab 1986 ein 1,7-Liter-Diesel, während der Mazda 323 Turbo 4WD 16V mit permanentem Allradantrieb und kraftvollen 110 kW/150 PS sportliche Bestleistungen bot.
Noch sensationeller waren allerdings die drei unterschiedlichen Mazda-323-Karosserie-Konzepte, die 1989 auf der IAA enthüllt wurden. Neben Schräg- und Stufenheck setzte der 323 F in kompakter fünftüriger Coupé-Form avantgardistische Trends. Die Presse bejubelte das KlappscheinwerferCoupé, das sich optisch so emotional von der sonst eher sachlichen Kompaktklasse differenzierte und die Kunden machten den F aus dem Stand zum meistverkauften 323. Sportlicher Leistungsträger mit permanentem Allradantrieb wurde dagegen 1992 der 136 kW/185 PS starke Mazda 323 GT-R, der als Homologationsmodell für die Rallye-WM verkauft wurde.
Die im Jahr 1994 eingeführte fünfte 323 Generation verstand sich als gelungene Evolution in gleicher Karosserievielfalt und feierte den Bau des zehnmillionsten Mazda 323. Der Nachfolger trat ab 1998 nur noch als viertürige Limousine und als Fünftürer mit Schrägheck an, bot aber noch mehr Seite 3 Platz im Innenraum. Und dann kam das Finale. Nach 26 Jahren und sechs Generationen machte der Mazda 323 den Weg frei für seinen Nachfolger. Dieser startete 2003 als Mazda3 ins Zoom-ZoomZeitalter.