Besonders im Stadtverkehr sind sie ein geschätztes Komfort- und Sicherheitsattribut. Automatikgetriebe erleichtern die Handhabung des Autos und ermöglichen es, dass die volle Konzentration dem Verkehrsgeschehen gelten kann. Größten Komfort bieten nahezu ruckfrei arbeitende Automaten mit Drehmomentwandler, die den Gangwechsel fast unmerklich ausführen. So auch im kleinen Mazda City-Coupé R360, das 1960 das Kleinstwagen- und Kei-Car-Segment revolutioniert.
Dies nicht allein durch seine elegante Formensprache, mit der das Coupé einen ersten Hauch Lifestyle in die bis dahin eher pragmatische Mini-Klasse bringt, sondern auch durch eine neuartige Zwei-Gang-Halbautomatik.
Getriebeautomaten sind um 1960 weltweit fast ausschließlich Autos größerer Klassen vorbehalten, entsprechend überraschend ist deshalb die Premiere eines knapp drei Meter messenden Mini-Coupés mit aufwändigem Schaltassistenten. Mazda offeriert die luxuriöse Komfortausstattung im R360 zeitweise sogar aufpreisfrei als Alternative zum manuellen Vierganggetriebe. Möglich macht dies der Verzicht auf einen teuren Vollautomaten und die Entscheidung für eine relativ preiswerte Halbautomatik mit nur zwei Gängen. Die Untersetzungsverhältnisse des Getriebes fallen mit Werten von 1,82:1 für den ersten Gang und 0,956:1 für den zweiten Gang allerdings so günstig aus, dass die Fahrleistungen des 12 kW/16 PS starken Zweizylinder-Coupés noch ausreichend flott sind. Dies nicht nur im Stadtverkehr, sondern auch auf Landstraßen.
So liegt die Vmax von 85 km/h beim R360 Automatik nur 5 km/h unter der handgeschalteten Version. Der Normverbrauch ist mit 3,1 Litern Normalbenzin auf 100 Kilometer sogar bei beiden Getriebeversionen identisch. Im Alltag ermitteln zeitgenössische Fachzeitschriften dann aber doch einen minimalen Mehrverbrauch für die Automatik.
Insgesamt ist das Konzept der Halbautomatik in der Kei-Car-Klasse seiner Zeit allerdings noch zu weit voraus. Die meisten Käufer des R360 Coupés, das nur auf dem Heimatmarkt angeboten wird, entscheiden sich für die Version mit konventionellem Vierganggetriebe und damit für die automobile Grundversorgung. Kei Cars werden damals überwiegend als Erstwagen gekauft, den Status eines schnellen City-Flitzer-Zweitwagens mit überdurchschnittlicher Ausstattung gewinnen sie erst zehn Jahre später.