Minimalistisches Design – maximale Freude

Sich mit so vielen Besitztümern wie möglich zu umgeben, macht glücklich – dieses Versprechen, das vor allem das 20. Jahrhundert prägte, hat sich inzwischen als Illusion erwiesen.


Je mehr man besitzt, desto weniger glücklich macht einen jeder einzelne Gegenstand. Und es lenkt vom Glück ab, welches nicht-materielle Dinge wie die Natur, Liebe, Freundschaft oder das Streben nach Weisheit und persönlicher Entwicklung vermitteln können. „Immer mehr“ ist kein nachhaltiges Konzept – weder für das persönliche Glück noch im Hinblick auf die globalen Ressourcen und das Klima.

Viele Menschen sehnen sich nach einer Rückkehr zur Einfachheit – auch weil die Welt um sie herum immer komplexer wird. Deshalb liegen minimalistische Bewegungen wie das einfache Leben, verkörpert durch Persönlichkeiten wie Marie Kondo, im Trend. Neu ist diese Entwicklung allerdings nicht: In der japanischen Kultur und ihren Designphilosophien werden minimalistische Grundsätze schon seit Jahrhunderten angewendet. Sie bilden auch die Grundlage für das Kodo Design von Mazda – nicht weil Minimalismus gerade in Mode ist, sondern weil er zu den kulturellen Wurzeln des japanischen Unternehmens gehört.

Vater des Kodo Designs ist Ikuo Maeda. Der frühere Mazda Designchef und heutige Senior fellow of Brand Design ist vom Prinzip des „Weniger ist mehr“ überzeugt: „Japanisches Design muss vor allem einfach und rein sein.“ Vorbild für diese Philosophie ist die natürliche Welt, mit der die japanische Ästhetik seit jeher tief verbunden ist. Zu sehen ist das etwa in der Offenheit der traditionellen japanischen Architektur mit beweglichen Wänden oder im alljährlichen Kirschblütenspektakel, das sich auf unterschiedlichste Weise in der Kunst niederschlägt. Wenn es um japanische Vorstellungen von Schönheit geht, ist die natürliche Welt nie weit entfernt: Sie durchdringt alles, von der Kunst bis hin zum täglichen Leben und den Vorlieben der Menschen.

Eine der Philosophien, die Natur und Kultur im japanischen Design miteinander verbinden, ist Ma, die auf das Konzept vom negativen Raum verweist. Japanische Architekten beispielsweise verwenden bei der Gestaltung von Räumen nur wenige, sorgfältig ausgewählte Elemente. Die Schönheit und Spannung, die sich in dem leeren Raum zwischen diesen Elementen ergibt – das ist Ma. Übertragen auf das Automobildesign bedeutet dies, der Versuchung zu widerstehen, das Design außen wie innen mit vielen Elementen zu überfrachten. Es soll vielmehr ermöglichen, den Blick schweifen zu lassen und das, was nicht da ist, ebenso zu genießen wie das, was da ist.

Eine ergänzende Philosophie ist Kaicho. Dabei geht es darum, den durch Ma geschaffenen Raum zu gestalten und aufzuwerten – durch eine harmonische Kombination verschiedener Materialien und Oberflächen, die sich gegenseitig ergänzen und aus komplexen Strukturen eine hochwertige Form von Einfachheit machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Beleuchtung. Mazda nutzt daher subtiles, sanftes und indirektes Licht, um das Gefühl von Harmonie in den Innenräumen der Fahrzeuge zu betonen.

„Die Philosophie von Mazda ist es, die Dinge natürlich und einfach zu gestalten und den Fahrer nicht abzulenken“,

sagt Mazda CX-60 Chefdesigner Akira Tamatani. „Wir wollen das Leben der Menschen in unseren Fahrzeugen bereichern.“ Und immer mehr Menschen empfinden ein Leben als bereichernd, in dem sie vielleicht weniger besitzen - aber das, was sie besitzen, ist wirklich etwas wert.