Das rotierende Herz
Bis zu jenem Zeitpunkt besaßen alle Busse von Mazda einen Diesel- oder Ottomotor. Doch wann – und vor allem warum – brachte Mazda einen Bus mit Kreiskolbenmotor auf den Markt? Bereits zur damaligen Zeit entwickelte sich die Umweltbelastung zu einem weltweiten Problem. Daher entschied Mazda 1974 das Parkway-Programm um eine Ausführung mit einem umweltfreundlicherem Kreiskolbenmotor zu erweitern. Daraus entstand der einzigartige Mazda Parkway Rotary 26. Der vom Sportwagen Mazda RX-3 bekannte, emissionsarme Kreiskolbenmotor 13B übertraf die japanischen Abgasvorschriften um ein Vielfaches und verknüpfte dabei eine herausragende Leistung mit der hohen Laufruhe des Kreiskolbenmotors.
Ein Problem blieb jedoch bestehen: Obwohl der Minibus mit Kreiskolbenmotor im Hinblick auf die Emissionen seiner Zeit voraus war, ließ seine Kraftstoffeffizienz zu wünschen übrig. Außerdem wurde bei der Ausstattung mit einer optionalen Klimaanlage ein weiterer 1.000 cm³ Hubkolbenmotor benötigt. In Kombination mit den beiden 70-Liter-Kraftstofftanks, die aufgrund des hohen Kraftstoffverbrauchs des Kreiskolbenmotors erforderlich waren, erhöhte sich das Fahrzeuggewicht um rund 400 Kilogramm und ließ den Kraftstoffverbrauch weiter ansteigen.
Die hohen Betriebskosten führten dazu, dass nur eine sehr geringe Stückzahl produziert wurde, da Kleinunternehmen sich den Parkway mit Kreiskolbenmotor schlicht und einfach nicht leisten konnten, weshalb bis 1976 lediglich 44 Exemplare produziert wurden. Damit gehört er zu den seltensten Fahrzeugen mit Kreiskolbenmotor und bleibt eine kuriose Ausnahmeerscheinung in der Fahrzeuggeschichte von Mazda. Im Jahr 1982 erreichte eine neue Generation des Mazda Parkway die Händler, diesmal ohne die wenig erfolgreiche Ausführung mit Kreiskolbenmotor. 1995 wurde die Produktion des Parkway schließlich eingestellt.