Mazda und Toyota stärken Kooperation mit Unternehmens- und Kapital-Allianz

  • Ausweitung der bestehenden Partnerschaft fĂŒr nachhaltiges Wachstum
  • Joint Venture fĂŒr Fahrzeugproduktion in den USA
  • Entwicklung von Elektrofahrzeugen, Vernetzung und Sicherheitstechnik

Die Toyota Motor Corporation und die Mazda Motor Corporation weiten ihre Partnerschaft aus: Beide Unternehmen grĂŒnden eine gemeinsame GeschĂ€fts- und Kapital-Allianz, um die Zusammenarbeit weiter zu stĂ€rken und nachhaltig zu wachsen.

Die am heutigen Freitag (4. August 2017) bekanntgegebene Vereinbarung ist das Ergebnis zweijĂ€hriger konstruktiver Diskussionen und markiert einen Meilenstein. Die Unternehmen wollen unter anderem ein Joint Venture grĂŒnden, das in den USA Fahrzeuge produziert, sowie bei der Entwicklung von Elektroautos und vernetzten Fahrzeugen und bei Sicherheitstechnologien enger zusammenarbeiten. Auch eine Ausweitung ergĂ€nzender Produkte ist geplant.

Um die UnabhĂ€ngigkeit und ParitĂ€t beider Unternehmen sicherzustellen, haben sich Toyota und Mazda auf eine Kapital-Allianz verstĂ€ndigt, die ebenfalls die langfristige Zusammenarbeit ausweiten und stĂ€rken soll. Toyota wird demnach neu ausgegebene Aktien-Anteile an Mazda ĂŒber eine sogenannte Drittanbietervereinbarung erwerben, Mazda ĂŒbernimmt im Gegenzug einen kapitalmĂ€ĂŸig gleichwertigen Aktien-Anteil an Toyota.

„Der grĂ¶ĂŸte Ertrag unserer Kooperation mit Mazda ist die Erkenntnis, dass wir einen neuen Partner gefunden haben, der Autos wirklich liebt. Dies ist eine Partnerschaft derjenigen, die eine Leidenschaft fĂŒr Autos hegen und zusammenarbeiten, um diese noch besser zu machen. Es spiegelt unseren Wunsch wider, dass Autos niemals zu austauschbaren KonsumgĂŒtern werden", erklĂ€rte Toyota PrĂ€sident Akio Toyoda.

„Nichts wĂŒrde mich mehr freuen, als dass diese Allianz die Automobilindustrie belebt und neue automobile Fans schafft, indem zwei wettbewerbsfĂ€hige Geister sich gegenseitig anspornen, Innovationen entwickeln und Talente fördern", ergĂ€nzt Masamichi Kogai, PrĂ€sident und CEO von Mazda.

Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen, zu denen unter anderem strengere Umwelt- und Sicherheitsauflagen fĂŒr neue Fahrzeuge, neue Wettbewerber aus anderen Branchen und die Diversifizierung mobilitĂ€tsbezogener GeschĂ€ftseinheiten zĂ€hlen. Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel, die individuelle StĂ€rke durch weitere Technologien auszubauen und ein solideres GeschĂ€ftsfundament zu schaffen, streben Toyota und Mazda eine Vertiefung ihrer Partnerschaft an. Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum, um die Herausforderungen zu bewĂ€ltigen.

Am 13. Mai 2015 hatten Toyota und Mazda eine Vereinbarung ĂŒber eine langfristige Partnerschaft getroffen. Aus der gegenseitigen ErgĂ€nzung und Verbesserung von Produkten und Technologien sollten noch attraktivere Fahrzeuge hervorgehen. Seitdem haben die Unternehmen in verschiedenen Arbeitsgruppen die Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausgelotet.

Mittel- und langfristig wollen beide Unternehmen eine Partnerschaft auf Augenhöhe etablieren, die die Autonomie und Gleichwertigkeit jeder Partei respektiert und den Erfolg gemeinsamer Projekte vorantreibt. Mit dem Ziel, neue Formen kĂŒnftiger MobilitĂ€t zu beschleunigen, verbessern sie die bilaterale Kooperation als langfristige Partner und tragen so zur Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft bei.

Die Details der GeschÀfts-Allianz

1) GrĂŒndung eines Joint Ventures zur Fahrzeugproduktion in den USA

Als Teil der neuen Allianz planen Toyota und Mazda die GrĂŒndung eines gemeinschaftlichen Produktionswerks in den USA, an dem beide Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt sind. Das Joint Venture soll eine jĂ€hrliche ProduktionskapazitĂ€t von rund 300.000 Fahrzeugen haben. In AbhĂ€ngigkeit von den Genehmigungen der relevanten Behörden soll das Werk bereits 2021 seinen Betrieb aufnehmen. Die voraussichtlichen Gesamtinvestitionen in das Werk belaufen sich auf rund 1,6 Milliarden US-Dollar und schaffen bis zu 4.000 neue Jobs. Neben der bisherigen Zusammenarbeit im Produkt- und Technologiebereich wollen Toyota und Mazda durch diese Zusammenarbeit ihre WettbewerbsfĂ€higkeit in der Fertigung stĂ€rken.

Mazda wird im Werk voraussichtlich neue Crossover-Modelle fĂŒr den nordamerikanischen Markt bauen, Toyota plant die Produktion des Corolla.

Durch die lokale Fertigung in den USA will Mazda eine Produktionsstruktur fĂŒr weiteres Wachstum in Nordamerika aufbauen. Dadurch kann das Unternehmen schneller auf die BedĂŒrfnisse der Kunden in der Region reagieren.

Mit dem Ausbau seiner ProduktionskapazitĂ€t in den USA verfolgt Toyota weiterhin eine auf die Region ausgelegte UnternehmensfĂŒhrung und verbessert seine Möglichkeiten, auf den wachsenden nordamerikanischen Markt zu reagieren. Das neue Toyota Werk in Guanajuato/Mexiko, das sich derzeit im Bau befindet, wird statt des Corolla den Tacoma produzieren. Auf den Investitions- und BeschĂ€ftigungsplan vor Ort hat dies keine Auswirkungen.

2) Gemeinsame Entwicklung von Technologien fĂŒr Elektroautos

Durch die weltweit steigende Nachfrage nach Elektroautos wollen Toyota und Mazda die gemeinschaftliche Entwicklung von Technologien fĂŒr wettbewerbsfĂ€hige E-Autos prĂŒfen. Ziel ist eine Mobilisierung und der aktive und freie Austausch von Expertise. Diese Technologien erlauben beiden Unternehmen, schnell auf Regularien und Markttrends in jedem Land zu reagieren. Weitere Details zu dieser Kooperation werden zu einem spĂ€teren Zeitpunkt bekanntgegeben.

3) Gemeinsame Entwicklung von vernetzten Fahrzeugtechnologien und Zusammenarbeit bei Sicherheitstechnik

Toyota und Mazda entwickeln gemeinsam Multimedia- und Infotainment-Systeme in Vorbereitung auf den zunehmenden Einsatz von Informationstechnologien in Fahrzeugen und der steigenden Nachfrage nach vernetzten Technologien. Toyota wird dabei auch eng mit Mazda bei den eigenen Vehicle-to-Vechicle (V2V) und Vehicle-to-Infrastructure (V2I) Technologien zusammenarbeiten, um dem Ziel eines unfallfreien Straßenverkehrs nĂ€her zu kommen.

4) Ausweitung ergÀnzender Produkte

Mazda liefert aktuell bereits eine kompakte Limousine fĂŒr den nordamerikanischen Markt an Toyota. Toyota wiederum stellt Mazda in Japan seinen kompakten Transporter zur VerfĂŒgung. Beide Unternehmen wollen die Möglichkeiten einer Ausweitung dieser Form der Zusammenarbeit auf weltweiter Basis prĂŒfen.

Details zur Kapital-Allianz
Basierend auf der heutigen Vereinbaren streben die Unternehmen eine nachhaltige Kooperation an, mit der die Synergien der GeschĂ€fts- und Kapital-Allianz durch den Erwerb gegenseitiger Anteile gemĂ€ĂŸ nachfolgender Vereinbarung ausgebaut werden.

Toyota erwirbt 31.928.500 Stammaktien, die von Mazda durch eine Drittanbietervereinbarung neu ausgegeben werden (Beteiligungsquote von 5,05 Prozent nach Kapitalerhöhung, Gesamtwert 50 Milliarden Yen).

Mazda wird durch die VerĂ€ußerung eigener Aktien an Toyota ĂŒber eine Drittanbietervereinbarung Anteile an Toyota erwerben, die gleichwertig mit den Mazda Anteilen sind (Beteiligungsquote von 0,25 Prozent).

Beide Unternehmen beabsichtigen, die Erlöse aus der Kapitalerhöhung durch die Drittanbietervereinbarung bzw. durch die VerĂ€ußerung eigener Aktien ĂŒber die Drittanbietervereinbarung zum Teil in die GrĂŒndung des Joint Ventures zur Fahrzeugproduktion in den USA zu investieren.

Beide Unternehmen wollen die Kapital-Allianz im Einklang mit den Fortschritten der GeschÀfts-Allianz weiter stÀrken.

Zeitplan:
1) Datum der Vereinbarung: Freitag, 4. August 2017
2) Voraussichtliches Datum des Aktienerwerbs (FĂ€lligkeit der Zahlung): Montag, 2. Oktober 2017